Fotos
Jenny
vor der ersten OP gerade einmal 2 Monate
alt. Als ich sie das erste mal nach der Geburt so gesehen habe, bin ich
erschrocken, aber ich habe mich sehr schnell an den Anblick gewöhnt, denn Jenny
hat wunderbare Augen mit ganz langen Wimpern, die sich wie ein Schleier übers
Gesicht legen. Sie war schon zu dieser Zeit sehr kontaktfreudig, ist zu jedem auf den
Arm gekommen und hat sich mit Begeisterung über der Schulter herumtragen lassen.
Zudem
hatte sie schon immer einen gesegneten
Appetit, was für mich schwierig war, da ich die Milch zuerst abpumpen mußte.
So manchen Abend bin ich gar nicht mehr hinterhergekommen und war der Verzweiflung
nahe. Es gibt eben keine hungrigen Babys die geduldig sind...
Vier
Wochen nach der ersten Operation,
dem Lippenverschluß, ist dieses Foto entstanden. Jenny hat die OP erstaunlich
schnell verkraftet und wir waren nach nur einer Woche Klinik wieder zu Hause.
Von
nun an wurde es für mich wesentlich
einfacher den noch immer ungebrochenen Appetit zu stillen, trotzdem hatte ich noch
immer mit dem Problem zu kämpfen, daß ich nur Flüssignahrung geben konnte,
da der Gaumen ja noch immer offen war und damit die Trennung zwischen Mund und Nase
gefehlt hat, was dazu geführt hat, daß das Essen jedesmal zur Nase wieder
heraus kam.
Dieses
Foto ist direkt nach der 2.Operation,
dem Gaumenverschluß, aufgenommen. Wir waren wie beim ersten Mal sehr schnell zu Hause,
nach nur 8 Tagen durften wir wieder heim, aber dann hatten wir das Dilemma.
Leider
ging es Jenny diesmal nicht so gut. Direkt
nach Entlassung aus der Klinik hat sich Jenny noch eine Darmgrippe geholt (die sie auch an
mich weitergegeben hat) und zu dem hat sie diese OP doch bewußter mitbekommen als die
Erste.
Es
hat fast 8 Wochen gedauert, bis ich Jenny das
erste Mal wieder richtig hab lachen sehen, das hat mir sehr weh getan. Ich wünschte, ich
könnte ihr all das ersparen...
Inzwischen
ist mehr als ein Jahr vergangen.
Jenny entwickelt sich prächtig, wird groß und frech.
Aber
eines hat sie noch immer: ihren schier
unstillbaren Appetit. Alles was Eßbar ist wird in die Futterluke geschoben...
Trotzdem setzt sie keinen Speck an. Ich bin stolz auf meine kleine tapfere Tochter...
Nun
ist Jenny bereits 6 Jahre alt und genießt sichtlich das Leben.
Sie wurde vor 2 Monaten eingeschult, doch vom Ernst des Lebens ist noch nichts zu spüren.
Jeder
Tag ist ein Abenteuer. Die Schule ist eben doch eine ganz andere Welt. Die eigentlich mit 6 Jahren geplante
nächte OP zum Kieferverschluss wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Wir lassen uns überraschen...
Wie
doch die Zeit vergeht. Schon wieder sind 2 Jahre vorbei.
Jenny ist unheimlich sportlich und ist viel unterwegs.
Ihr
Kiefer ist noch immer nicht verschlossen.
Wir warten weiter auf ein Zeichen aus Leipzig...
Ein
Jahr später. In wenigen Tagen werden wir in Leipzig zur Operation erwartet.
Die Erinnerungen des letzten Klinikaufenthaltes kommen hoch und ein wenig die Zweifel und die Angst.
Im
Gegensatz zu mir wirkt Jenny fröhlich und gelöst. Zwar ist auch sie unsicher, doch sie lässt es sich nicht anmerken.
Hoffentlich wird alles gut...
Alles
überstanden, alles vorbei. Die OP war vor einem halben Jahr und rückblickend betrachtet ist
es absolut optimal gelaufen. Das Implantat hat gehalten, die zwei Wochen Klinikaufenthalt
waren absolut in Ordnung und auch die anschließende Erholungsphase ging diesmal deutlich besser.
Nun
stehen noch viele Spangen auf dem Programm, die Nase muss noch gerichtet und die Narbe an der Lippe korrigiert werden. Es bleibt also noch viel zu tun...


Paukenröhrchen aus reinem Gold unter dem Mikroskop vergrößert